Frühlingsspaziergang am Strand, Foto: VMO/Alexander Rudolph

Frühlingsspaziergang am Strand, Foto: VMO/Alexander Rudolph

Die Mecklenburgische Ostseeküste ist ein Paradies für große und kleine Entdecker. Besonders im Frühjahr macht das breite Angebot die Region zum idealen Urlaubsziel.

Für einen Augenblick scheint die Zeit still zu stehen. Sanft schlagen die Wellen zwischen den hölzernen Buhnen am feinen Sandstrand auf. Nur wenige Menschen stören die eindrucksvolle Naturidylle am Boltenhagener Strand. Hier, wo sich vor Schilf besäumten Dünen im Sommer Sonnenanbeter tummeln und das über Jahrhunderte gewachsene Seebadflair genießen, herrscht heute absolute Ruhe.

Dass bei diesen Temperaturen nur die Hartgesottenen den Weg ins kristallklare Wasser finden, stört nicht. Wann sonst sollte man die vielen historischen Schätze und eindrucksvollen Landschaften im Ostseerücken genießen? Ob der Klützer Winkel mit seinem gerade erst wiedereröffneten Schloss Bothmer – die größte und wohl schönste barocke Schlosslange im Nordosten, ob alte Gutshäuser wie jenes in Stellshagen, ob Unesco-Welterbe in der heimlichen Backsteinhauptstadt Wismar oder die vielen kleinen Cafés und Hofläden, die mit heimischen Produkten in Bio-Qualität regionale Identität wiederspiegeln. Scheinbar in allen Himmelsrichtungen frohlocken traumhafte Kulissen, immer gespickt mit einem Hauch maritimen Flair.

Bei einem Besuch der Ostseeküste, die sich zwischen Wismarbucht und Warnow von einer ihrer schönsten Seiten zeigt, ist eine Stippvisite im traditionsreichsten Seebad Deutschlands Pflicht. Heiligendamm. Dort, wo 1793 Großherzog Friedrich Franz I. die Badekultur etablierte und mit der „Weißen Stadt am Meer“ auch die dazugehörige Bäderarchitektur, wird die volle Imposanz der Urlaubsregion deutlich. Liebhaber historischen Prunks und Architekturinteressierte kommen hier mehr als auf ihre Kosten. Und ohne Zweifel auch Familien. Ein lautes Tuten und Zischen, das durch die schweren Gemäuer des prestigeträchtigen Grand Hotels Heiligendamm noch verstärkt wird, macht dies urplötzlich deutlich. Kurz darauf strahlen nicht nur Kinderaugen beim Anblick der schnaufenden Dampflok Molli, die einen Katzensprung entfernt am Bahnhof des Ortes zum Stillstand kommt. Seit bereits mehr als einem Jahrhundert verbindet die Schmalspurbahn Bad Doberan mit Heiligendamm. Ziel der nostalgischen Zugreise ist das Ostseebad Kühlungsborn, das mit seinen vielen alten Bädervillen, einer fast fünf Kilometer langen Flaniermeile und allerlei Möglichkeiten zum Genießen, Bewegen und Entdecken nicht nur zu den größten, sondern auch schönsten Ostseebädern weit und breit gehört.

Nicht mehr als 30 Autominuten trennen die Kloster- und Münsterstadt Bad Doberan von den Perlen der Ostseeküste Mecklenburgs. Ruft frühmorgens bei diesig-nebeligem Aprilwetter etwa der Gespensterwald Nienhagen zu einem märchenhaften Spaziergang zwischen bizarr gebogenen Bäumen und schroffem Küstensaum, lohnt am Mittag einen Katzensprung weiter eine Radtour rund um das Eiland Poel. Oft lässt sich hier, nahe der vorgelagerten Vogelschutzinsel Langenwerder, sogar buntes und seltenes Gefieder bei seinen Ausflügen beobachten.

Einen bunten Farbenrausch der etwas anderen Art präsentiert ein kleiner Ort auf der anderen Seite des Warnowstroms, unweit der vorpommerschen Grenze. Jedes Jahr im Frühjahr erblühen im Ostseebad Graal-Müritz mehr als 2.000 Rhododendron-Stauden und verwandeln das beschauliche Kleinod zwischen Rostocker Heide und Strandlinie in ein wahres Paradies. Grund genug, um dies bis in den Sommer hinein mit regelmäßigen Parkkonzerten und zeremoniellen Festen zu feiern.

Übrigens: Zurecht führt auf dem Weg Richtung Mecklenburger Meer kaum ein Weg an der quirligen Hansemetropole Rostock vorbei. Bereits von Weitem kündigt der 117 Meter hohe Giebel der Petrikirche das historische Zentrum der Stadt an. Rund herum drapieren sich urige Kneipen, romantische Giebelhäuser und jede Menge Lädchen und Büdchen, die auf ganz galante Art und Weise Kauffreuden und Kulturerlebnisse miteinander vereinen. So wie hier alles irgendwie vereint wird. Natur und Kultur, Meer und Wälder, Erleben und Entspannen. Hier, an der Ostseeküste Mecklenburg.

Weitere Informationen über die Ostseeküste Mecklenburg im Frühjahr gibt es unter www.ostseeferien.de/fruehling sowie hier:

Verband Mecklenburger Ostseebäder e. V.
Konrad-Zuse-Straße 2
18057 Hansestadt Rostock
Telefon: 0381 / 80892670
E-Mail: info@ostseeferien.de
www.ostseeferien.de

www.boltenhagen.de
www.wismar-tourist.de
www.kuehlungsborn.de
www.bad-doberan-heiligendamm.de
www.kluetz-mv.de
www.graal-mueritz.de

Anreiseinformationen:

Die Ostseeküste Mecklenburg ist aus südwestlicher Richtung über die A1 und den Verlauf der A20 zu erreichen, aus südlicher und südöstlicher Richtung über die A14 (Schwerin) beziehungsweise die A19 (aus Berlin kommend). Die Züge der Deutschen Bahn fahren unter anderem bis Wismar und Rostock, von wo aus mit dem Bus Ziele an der Ostseeküste verbunden werden. Fernbusse mit Anschluss aus Hamburg oder Berlin halten direkt im Ostseebad Kühlungsborn.

Ausgewählte Veranstaltungen im Frühjahr 2017:

  • 3. bis 5. Februar: 8. Warnemünder Wintervergnügen
  • 16. Februar: Carte blanche für die hmt – Klassischer Saisonauftakt in Heiligendamm
  • 18. März bis 2. April: 15. Wismarer Heringstage
  • 18. bis 19. März: Yoga-Wochenende „Frühlingserwachen“ in Boltenhagen
  • 1. April und 6. Mai: Konzerte des NDR-Sinfonieorchesters und -Chors in der St.-Georgen-Kirche Wismar
  • 7. bis 11. April: 19. Boltenhagener Bücherfrühling
  • 28. April bis 1. Mai: 23. Stromerwachen Warnemünde
  • 6. Mai: Sandburgenbau-Wettbewerbe zum Saisonauftakt in Boltenhagen, Kühlungsborn und weiteren teilnehmenden Ostseebädern
  • 7. bis 14. Mai: 1. Plein Air Festival Kühlungsborn
  • 27. und 28. Mai: Rhododendronparkfest Graal-Müritz

Ausflugstipps:

Atelierhaus Rösler-Kröhnke, Kühlungsborn: Ausstellung „Die Künstlerfamilie Rösler“ anlässlich des 100. Todesjahres von Waldemar Rösler (bis April 2017).

Grenzturm Museum, Kühlungsborn: Der 1972 errichtete Grenzturm wurde bis 1989 zur Überwachung der Seegrenze der DDR genutzt. Am Turm und im Museum wird über geglückte und gescheiterte Fluchtversuche und über das Grenzsystem informiert.

„Molli“ – Mecklenburgische Bäderbahn, ab Bahnhof Bad Doberan: In rund 45 Minuten geht es in der historischen Schmalspurbahn über das Seebad Heiligendamm bis nach Kühlungsborn. Am 16. April wird eine Osterhasenfahrt angeboten.

Münster Bad Doberan: Die Zisterzienserklosterkirche aus dem 13. Jahrhundert verfügt über die reichste mittelalterliche Ausstattung aller Zisterzienserkirchen europaweit.

Ostseebad Rerik: Das ehemalige Bauern- und Fischerdorf, romantisch zwischen Ostsee und Salzhaff gelegen, wartet mit einer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft auf. Ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, zum Beispiel im Haus der Begegnung „Kösterschün“, sorgt darüber hinaus das ganze Jahr dafür, dass jeder Urlaubstag zum Erlebnis wird.

Naturschutzgebiet „Fauler See“, Insel Poel: Das Naturschutzgebiet liegt am Küstensaum im Südwesten der Insel Poel. Vom Picknickplatz erstreckt sich nach einer ausgiebigen Wanderung ein herrlicher Blick auf das Naturschutzgebiet.