Für PR-Experten und Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit sind Journalisten weiterhin die wichtigste Zielgruppe.

Immer wieder liest und hört man über einen Wandel in der PR-Landschaft, ausgelöst von der fortschreitenden Entwicklung und Einflussnahme moderner Kommunikationsmittel und innovativen Vermittlungsplattformen. Dass Akteure ebendieser Medien, in erster Linie Social-Media-Treibende, zwar an Relevanz gewinnen, aber noch lange nicht die wichtigste Zielgruppe in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit darstellen, hat jetzt der PR-Trendmonitor 2016 der Newsaktuell GmbH in Zusammenarbeit mit seinem Partner Faktenkontor GmbH ergeben. Nur jeder fünfte PR‘ler hält danach Blogger für eine sehr wichtige Gruppe unter den Influencern. Mehr als 650 PR-Profis aus Pressestellen und PR-Agenturen haben an der Umfrage teilgenommen.

Der Erhebung zufolge setzen mehr als 75 Prozent aller Kommunikatoren auf klassische Medien und etablierte Journalisten. Trotz ihres häufig beschriebenen Bedeutungsverlustes stehen Mitarbeiter von Zeitungen, Zeitschriften, TV und Hörfunk immer noch im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die publizistische Einflussnahme der konventionell arbeitenden Redakteure scheint zwar abzunehmen, aber im Vergleich zu anderen Akteuren ist sie nach wie vor außerordentlich hoch – so halten zum Beispiel nur 20 Prozent der Befragten Blogger für sehr wichtig. Bei YouTubern und Instagramern sind es gar nur sechs Prozent.

Im Unterschied zu diesem Ergebnis ist interessant, dass der Bereich Social Media in PR-Agenturen offenbar höher bewertet wird. Agenturen schätzen das Potential von Follower reichen Kanälen, die zig Tausende Fans anziehen oder Millionen von Zuschauern erreichen. Konkret bedeutet dies: Die Mitarbeiter von PR-Agenturen halten YouTuber zu neun Prozent für „sehr wichtig“ (Pressestellen in Unternehmen: vier Prozent). Bei den Instagramern sind es zwölf Prozent gegenüber zwei Prozent. Ähnliches lässt sich herausstellen, wenn man die Bewertung der Blogger getrennt betrachtet. Hier wird deutlich, dass die Bedeutung von Blogs in PR-Agenturen wesentlich höher eingeschätzt wird. So sagen dort fast ein Drittel, dass Blogger sehr wichtige Influencer sind. In den Pressestellen der Unternehmen sind es dagegen nur zwölf Prozent. Das alles spricht für eine konventionellere Herangehensweise von Pressestellen und einer offensiven, mit mehr Risiko behafteten Strategie von Agenturen. Welche sich behaupten wird, wird die nahe Zukunft zeigen.

Alle Zielgruppen von PR-Akteuren (Pressestellen und Agenturen) im Überblick und nach Relevanz sortiert:

  1. Journalisten (75 Prozent)
  2. Kunden (68 Prozent)
  3. Eigene Mitarbeiter (46 Prozent)
  4. Experten (42 Prozent)
  5. Branchen-Verbände (26 Prozent)
  6. Blogger (20 Prozent)
  7. Politiker (17 Prozent)
  8. Facebooker (14 Prozent)
  9. Twitterer (9 Prozent)
  10. NGOs (8 Prozent)
  11. YouTuber (6 Prozent)
  12. Instagramer (6 Prozent)

Bild/Collage: Pixabay (CC0)/marePublica