Hans Brass (1885-1959): o. T. (Formen V), 1920, Öl auf Leinwand, 88 x 108 cm, Dauerleihgabe der Bau-Metall-GmbH Rostock im Kunstmuseum Ahrenshoop (Repro: Thomas Häntzschel)

Rostocker Unternehmen erwirbt zweiseitiges Gemälde aus dem Jahr 1920 und stellt es als Dauerleihgabe bereit

Erfreuliches Nachspiel: Das Kunstmuseum Ahrenshoop zeigt ab sofort im Rahmen seiner Dauerausstellung „Klassische Moderne in Ahrenshoop“ eines der bedeutendsten Gemälde des Malers Hans Brass. Kurze Zeit nach dem Ende der Hans-Brass-Retrospektive im Frühjahr 2020 erwarb die Bau-Metall GmbH Rostock das Werk und stellte es dem Kunstmuseum Ahrenshoop als Dauerleihgabe zur Verfügung. „Das Gemälde zeigt die Einheit und den Kampf der Gegensätze in der Welt. Das war brandaktuell nach dem Ersten Weltkrieg und ist es heute nicht weniger. Mit seiner Fähigkeit, einen so komplexen philosophischen Gedanken in ein Bild zu fassen, erweist sich Brass als großer Künstler“, sagt Andreas Wegner, Geschäftsführer der Bau-Metall GmbH und Kunstsammler. Wegner ist glücklich, dass das Bild nun dauerhaft in Ahrenshoop gezeigt wird und viele – vor allem auch junge – Menschen seine Faszination erleben dürfen. „Der Gehalt wird sich vermitteln“, ist er überzeugt. Auch Dr. Katrin Arrieta, Künstlerische Leiterin des Kunstmuseum Ahrenshoop, ist über den Neuzugang erfreut: „Nur acht Werke aus dieser Schaffensphase von Brass sind erhalten. Der Erwerb ist aber nicht nur, weil das Bild so selten ist, ein außerordentlicher Glücksfall für Ahrenshoop. Es ist zugleich ein Werk von höchster künstlerischer Kraft und Relevanz in seiner Zeitaussage – ein zentrales Werk des jungen Brass aus jener Phase des ungeheuren Umbruchs vor genau 100 Jahren.“

Das im Jahr 1920 entstandene Gemälde war lange Zeit nur noch die Rückseite eines späteren Bildes aus den 1950er-Jahren. Erst im Vorfeld der Ahrenshooper Ausstellung wurde es vorsichtig restauriert und damit wieder sichtbar gemacht.

Hans Brass (1885-1959) lebte mit Unterbrechungen von 1921 bis 1948 in Ahrenshoop. Als Gründer und Betreiber der Bunten Stube gemeinsam mit Martha Wegscheider und als Bürgermeister (1927-1931 und 1945) prägte er den Ort. Die Bedeutung seines künstlerischen Werkes wurde lange nicht erkannt.

Weitere Informationen: www.kunstmuseum-ahrenshoop.de