Walter Libuda: Drei-Tage-Viertel, 2004-2013, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm (Repro: Bernd Kuhnert)

Sonderausstellung widmet sich einem großen Eigensinnigen / Eröffnung am 20. März im Beisein des Künstlers

Ein verschlüsselter Ausdruck, mitunter provozierend, in jedem Fall zielsicher: Der bei Berlin lebende Künstler Walter Libuda entwickelte einst eine der schillerndsten Positionen der Leipziger Schule. Einen Einblick in sein umfangreiches Schaffen vermittelt das Kunstmuseum Ahrenshoop in der neuen Sonderausstellung „Walter Libuda – Drei-Tage-Viertel“, die vom 21. März bis zum 30. August 2020 zu sehen ist. Gezeigt werden rund 90 Malereien, Zeichnungen und Objekte des herausragenden Künstlers aus 35 Jahren von 1985 bis heute.

Walter Libuda, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, war in den 1970er- und frühen 80er-Jahren in der Leipziger Kunstszene aktiv und während seiner Studienzeit mehrfach Gast auf der Insel Hiddensee. Bei dem einflussreichen deutschen Maler Bernhard Heisig absolvierte er einen Meisterkurs und war als sein Assistent tätig. Aber trotz des malerischen Temperaments, das sie teilten, entwickelte Libuda eine gänzlich eigenständige Bildrhetorik. Im Gegensatz zu Heisigs immer wiederkehrender Thematik der Vernichtung sind seine Werke lebenszugewandt. Er stellt die Existenz als Faktum in den Mittelpunkt, greift heraus, was ihn bewegt, gibt dem durch Form und Farbe psychisches Format und präzisiert dies ständig – ganz so, wie es ihm sein dauernd neu justierter Empfindungshorizont vorgibt.

Die Bildsprache von Walter Libuda wurde oft als kryptisch befunden. Da war eine Integrität, auf die nicht zugegriffen werden konnte. Seine freie assoziative Arbeitsweise führt über viele Stufen der Veränderung zu einer Bildgestalt, die hoch verdichtet ist und der man den Prozess des Wachsens ansieht. So erhalten alle Werke des Künstlers eine wahrnehmbare „Biografie“. Im Mittelpunkt des Bildgeschehens steht der Mensch, der – oft maskiert – das Raumgefüge mit sich füllt, während er nach Orientierung sucht und mit Neugier auf das abgründige Konstrukt der Welt blickt.

Die Sonderausstellung „Walter Libuda – Drei-Tage-Viertel“ wird am 20. März 2020 um 18.00 Uhr im Beisein des Künstlers im Kunstmuseum Ahrenshoop eröffnet und ist ab dem 21. März 2020 dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr (ab 1. April tgl. 11.00 bis 18.00 Uhr) zu sehen.

Weitere Informationen: www.kunstmuseum-ahrenshoop.de