Schüler arbeiten im Museum (Kunstmuseum Ahrenshoop)

Kinder und Jugendliche aus Ribnitz-Damgarten erkunden im Rahmen eines Projektes das Kunstmuseum Ahrenshoop.

Gebannt sitzt eine Handvoll Schüler der Bernsteinschule Ribnitz-Damgarten auf schwarzen Klappstühlen. Ringsherum viel Weiß, nur unterbrochen von Gemälden und Zeichnungen, die in ihren Motiven gänzlich unterschiedliche Landschaften hervorheben. Der Moment der Stille scheint voller Produktivität, folgt doch wenige Augenblicke später ein reger Austausch. Es geht um die künstlerische Darstellung von Heimat und um eigene Empfindungen, Gefühle und Interpretationen zu diesem oft genutzten Begriff.

Ein Thema, das auch die einstigen Künstlerkolonisten auf Fischland-Darß beschäftigte und damit das Kunstmuseum Ahrenshoop, das regelmäßig Schulklassen der nahelegenden Regionalschule einlädt. Im Rahmen des Projektes „Künste öffnen Welten“ sollen sie einen neuen Zugang zur Kunst, vor allem zur Kunst der Region erhalten: „Es geht darum, Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum besondere Kunst- und Kulturerlebnisse zu ermöglichen“, sagt Birgitt Sandke, die als studierte Kunsthistorikerin die Museumspädagogik des Kunstmuseums Ahrenshoop verantwortet und das Projekt leitet. Sie fügt hinzu: „Die wenigsten Schülerinnen und Schüler haben Erfahrungen mit Kunstmuseen. Die Gründe sind nicht selten Ausstellungskonzeptionen, welche zu wenig auf jüngere Besucher ausgelegt sind, fehlende museumspädagogische Angebote oder schlichtweg die Eintrittspreise.“

Mit einem dünnen Bleistift ziehen die Zehntklässler nach dem kleinen Austausch feine Linien auf einem vom Klemmbrett gehaltenen Papier.  Langsam aber sicher geben sie Aufschluss über das Meisterwerk ihrer Wahl. Es entstehen ganz eigene Kompositionen, von denen einige als wahre Kunstwerke durchgehen. Nach dem kleinen Schnupperangebot im Kunstmuseum wird der rote Faden von den Lehrern der Bernsteinschule aufgenommen. „In unserem Museum können wir nur die Initialzündung geben, Begeisterung für die Thematik wecken und fachlich zur Seite stehen. Der Kunstunterricht und begleitende Angebote in der Schule knüpfen an die abwechslungsreichen Exkursionen an“, so Birgitt Sandke weiter. Und dort wird einiges geboten. So finden ergänzend zu den wöchentlichen Kunststunden Workshops statt, in denen Streetart-Künstler wie Alexander Kalfa in die bei Jugendlichen beliebte Spraytechnik einführen oder aus Siebdruckplatten Gemälde hergestellt werden. Etwa Gemälde zum Thema Heimat, von denen einige bereits im nächsten Sommer im Künstlerort Ahrenshoop im öffentlichen Raum zu sehen sein werden.

Weitere Informationen: www.kunstmuseum-ahrenshoop.de, www.buendnisse-fuer-bildung.de

Gefördert wird das Projekt „Künste öffnen Welten“ von der Bundesvereinigung für kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V., von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Projektpartner sind neben dem Kunstmuseum Ahrenshoop und der Bernsteinschule in Ribnitz-Damgarten die JAM GmbH in Bad Sülze.