„Die Arbeit von PR-Agenturen muss individueller werden“ titelte kürzlich eine Fachzeitschrift. Wie sich das Medienklima verändert hat und welche Informationsquellen heute in der und für die Pressearbeit relevant sind, lesen Sie hier.

Das Magazin „Pressesprecher“ hat in seiner aktuellen Ausgabe einen Artikel des Spiegels mit dem Titel „Journalisten glauben nicht an ihre Zukunft“ aufgegriffen und diesen zum Anlass genommen, die Arbeit von PR-Agenturen näher unter die Lupe zu nehmen und aktuelle Informationsquellen zu bewerten. Dabei wird deutlich, dass die veränderte Medienlandschaft in den letzten Jahren auch die Presse- und entsprechende Agenturarbeit maßgeblich verändert hat.

In erster Linie sind es die Mannigfaltigkeit der nutzbaren Medien sowie ihre Journalisten, die eine Überschwemmung des Marktes provozierten und den Wert einer professionellen Vorarbeit steigerten. So gaben mehr als 53 Prozent aller vom „Pressesprecher“ befragten Personen an, dass die Bedeutung professioneller PR-Arbeit an Bedeutung gewonnen hat.

Dass dadurch die Arbeit für Kommunikatoren leichter wird, wird allerdings in jeglicher Hinsicht dementiert. Beispiel: Die Nachrichten, die früher als Pressemitteilung in Redaktionen eintrafen, werden zunehmend unbedeutend. Im Jahr 2002 hielten laut Angaben noch 88 Prozent Pressemitteilungen für das Non-plus-Ultra – inzwischen zeigt sich ein anderes Bild: Mehr als 50 Prozent der Befragten sehen die Bedeutung von klassischen Pressemitteilungen schwinden.

Wer heute als Kommunikationsdienstleister oder PR-Agentur von Redaktionen aufgenommen werden möchte, muss individueller, kreativer und maßgeschneiderter auftreten. Denn auch Journalisten, die Meldungen von externen Agenturen oder Pressesprechern verarbeiten, kommen mit Standardnachrichten nicht mehr bei ihrem Publikum an. Um zu punkten, ist fast alles erlaubt, was sich von der Masse abhebt, zum Beispiel Storytelling. Mit einer gewissen Portion Kreativität verpackt, gelangen in der heutige Zeit im Tourismusbereich Nachrichten am besten über folgende PR-Instrumente an Zielmedien und -journalisten:

  1. Unternehmenswebseiten: Rund 65 Prozent aller befragten Journalisten informieren über neue Themen und aktuelle Nachrichten direkt auf Webseiten von Unternehmen.
  2. Vier-Augen-Gespräche: Mehr als die Hälfte aller Befragten, 54,1 Prozent, nutzen Multiplikatoren-Treffen und Veranstaltungen zur Information und Recherche.
  3. Pressemitteilungen: Immer noch auf Platz 3 bei der Wahl der wichtigsten PR-Instrumente zur Verbreitung von Meldungen; allerdings gaben 44,7 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass Pressemitteilungen an Bedeutung verloren haben. Etwa 48 Prozent sprachen sich für diesen Mittler aus.
  4. Persönliche Kontakte stehen mit 43,5 Prozent Fürsprecher in der Gunst von Journalisten.
  5. Pressekonferenzen: Das Schlusslicht bilden die klassischen Pressekonferenzen. 66,3 Prozent aller Befragten gaben an, dass diese Veranstaltungsform mittlerweile reine Zeitverschwendung ist. Der zeitliche Aufwand ist erheblich und in der heutigen schnelllebigen Zeit nicht mehr up-to-date.

Bild: © tharun 15/Fotolia