Walter Libuda, Drei-Tage-Viertel, 2004-2013, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm (Repro: Bernd Kuhnert)

Am 28. Mai startet eingeschränkter Museumsbetrieb / Neue Sonderausstellung zu Walter Libuda zu sehen

Nach einer rund zweimonatigen Pause im Zuge der vorbeugenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus öffnet das Kunstmuseum Ahrenshoop am 28. Mai 2020 um 12.00 Uhr erstmals wieder seine Pforten. „Wir sind voller Vorfreude auf die ersten Besucher, die wir selbstverständlich unter Einhaltung aller aktuellen Hygienevorschriften wieder in unserem Museum empfangen dürfen“, sagt Marion Schael, Kaufmännische Leiterin des Kunstmuseum Ahrenshoop. Kunstinteressierte dürfen sich auf die neue Sonderausstellung „Walter Libuda: Drei-Tage-Viertel“ freuen, deren Eröffnung Mitte März verschoben werden musste. Bis zum 27. November 2020 werden rund 90 Malereien, Zeichnungen und Objekte des herausragenden Künstlers aus 35 Jahren von 1985 bis heute gezeigt.

Walter Libuda: Eigensinnig, provokant, faszinierend
Walter Libuda, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, war in den 1970er- und frühen 80er-Jahren in der Leipziger Kunstszene aktiv und während seiner Studienzeit mehrfach Gast auf der Insel Hiddensee. Bei dem einflussreichen deutschen Maler Bernhard Heisig absolvierte er einen Meisterkurs und war als sein Assistent tätig. Aber trotz des malerischen Temperaments, das sie teilten, entwickelte Libuda eine gänzlich eigenständige Bildrhetorik. Im Gegensatz zu Heisigs immer wiederkehrender Thematik der Vernichtung sind seine Werke lebenszugewandt. Er stellt die Existenz als Faktum in den Mittelpunkt, greift heraus, was ihn bewegt, gibt dem durch Form und Farbe psychisches Format und präzisiert dies ständig – ganz so, wie es ihm sein dauernd neu justierter Empfindungshorizont vorgibt. Die Bildsprache von Walter Libuda wurde oft als kryptisch befunden. Da war eine Integrität, auf die nicht zugegriffen werden konnte. Seine freie assoziative Arbeitsweise führt über viele Stufen der Veränderung zu einer Bildgestalt, die hoch verdichtet ist und der man den Prozess des Wachsens ansieht. So erhalten alle Werke des Künstlers eine wahrnehmbare „Biografie“. Im Mittelpunkt des Bildgeschehens steht der Mensch, der – oft maskiert – das Raumgefüge mit sich füllt, während er nach Orientierung sucht und mit Neugier auf das abgründige Konstrukt der Welt blickt.

Weitere Informationen: www.kunstmuseum-ahrenshoop.de

Hinweis:
Die Aufnahme des Museumsbetriebes erfolgt stufenweise. Vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2020 hat das Kunstmuseum Ahrenshoop täglich von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. In der darauffolgenden Woche werden vom 4. Juni bis zum 7. Juni täglich zwischen 12.00 und 17.00 Uhr Besucher empfangen. Weitere Öffnungszeiten können unter www.kunstmuseum-ahrenshoop.de eingesehen oder telefonisch unter 038220 66790 erfragt werden.