Susanne Rast: Toni in New York, 2001, Gips, 156 x 110 x 74 cm, Foto: Bernd Kuhnert

Ab dem 16. Oktober sind 22 Skulpturen und Zeichnungen der gebürtigen Rostocker Künstlerin zu sehen

Das Kunstmuseum Ahrenshoop zeigt vom 16. Oktober bis 28. November 2021 eine Sonderausstellung zur Bildhauerin und Zeichnerin Susanne Rast. Zu sehen sind 22 Skulpturen aus Holz und Bronze sowie einige Zeichnungen der Künstlerin, die 1962 in Rostock geboren wurde und heute im mecklenburgischen Marlow wirkt. Ihr Schaffen ist an konkreten Menschen orientiert, zu denen sie eine Verbindung hat. „Susanne Rast besitzt die Fähigkeit, in ihr verankerte Ereignisströme, die für sie zu Lebensthemen geworden sind, in anderen Menschen aufzuspüren und die problematische Präsenz der anderen zur Deutung ihrer eigenen, inneren Welt heranzuziehen. Das geschieht auf eine Art, die hautnah wirkt“, sagt Katrin Arrieta, Künstlerische Leiterin des Kunstmuseums Ahrenshoop und Kuratorin der Ausstellung.

Grundthema der im Kunstmuseum Ahrenshoop ausgestellten skulpturalen Arbeiten Susanne Rasts ist der Konflikt zwischen sich und der Welt, den Menschen in Grenzsituationen durchleben. In ihrem Verständnis sind das Situationen, die aus einem Anderssein entstehen: aus einer sozialen oder geistigen Unangepasstheit, einer psychischen Irritation, einer körperlichen Veränderung, einer Krankheit oder einem Handicap heraus. Susanne Rast nennt Menschen in solchen Situationen „aus der Mitte gerückt“. Aus der Mitte gerückte Menschen sind Heimgesuchte, die die generelle Möglichkeit der Heimsuchung für einen jeden verkörpern. Susanne Rast gestaltet diesen Inhalt stets konkret: als Tatsachen des Leibes, die man oft nicht auf den ersten Blick erfassen kann, denn sie sind subtil formuliert. Den aus der Mitte Gerückten gibt sie in ihrer Kunst Würde und Haltung.

Diese Wirkung ist zu einem guten Teil dem sorgfältigen Arbeitsprozess der Künstlerin geschuldet, ihrem Streben nach Geschlossenheit und Maßhaltigkeit der Form. Seit das Arbeiten in Holz sie beschäftigt, ist auch Farbe ihr als Ausdrucksmittel wichtig. Die Farbe unterstützt den Lebensausdruck der Figur, doch wirkt sie der Natur des Holzes auch entgegen. Was bei der Ausgestaltung der Figuren jeweils Vorrang hat, entscheidet sich am Lebensausdruck, der dabei hervortritt. So ist es generell im Werk Susanne Rasts: Die künstlerische Arbeitsdisziplin dient der Genauigkeit des Lebensausdrucks, und die dadurch sinnfällig gemachte innere Erfahrung der Künstlerin vermittelt etwas Wesentliches.

Die Sonderausstellung zum Werk von Susanne Rast wird am 15. Oktober 2021 um 18 Uhr eröffnet und ist ab dem Folgetag immer dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr (ab 1. November: 10 bis 17 Uhr) zu sehen. Der Eintritt kostet zehn Euro (Kinder, Schüler und Gruppen ermäßigt).

Weitere Informationen: www.kunstmuseum-ahrenshoop.de