Helmut Schmidt im Jahr 2000 in den Räumlichkeiten der ZEIT-Redaktion in Hamburg (Bild: Uwe Aufderheide)

Schau zeigt 100 Jahre Zeitgeschichte in 100 Bildern / Eröffnung am 2. Oktober in der Städtischen Galerie Wollhalle

Verborgene Einblicke in das Leben eines außergewöhnlichen Politikers, Staatsmanns und Publizisten: Am 2. Oktober 2021 wird in der Städtischen Galerie Wollhalle in Güstrow die Ausstellung „Helmut Schmidt: 100 Jahre in 100 Bildern“ eröffnet. Die Retrospektive auf sein fast 100-jähriges Leben zeigt Motive, die das Lebenswerk des späteren Bundeskanzlers weder heroisieren noch seine Schaffenskraft hinterfragen. Es sind uninszenierte Bilder, die seinen Tatendrang von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter, seinen Sinn für die schönen Künste sowie seine Erschöpfung und Einsamkeit dokumentieren. Anlass für die Sonderausstellung ist der 40. Jahrestag von Helmut Schmidts Besuch in der Barlachstadt, wo er am 13. Dezember 1981 zu Gast war. Entsprechende Exponate, etwa Dokumente aus der Schweriner Stasiunterlagenbehörde, welche den immensen Vorbereitungsaufwand dieses Staatsbesuchs belegen, sowie Ausschnitte aus dem Grimmepreis prämierten Dokumentarfilm „Drei Stunden Güstrow“, runden die Ausstellung ab. Kuratiert wird die bis zum 23. Januar 2022 zu sehende Schau von der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, die Ausstellungsumsetzung vor Ort erfolgt durch die Barlachstadt Güstrow.

Eine Lebensbilanz in 100 Bildern
Die meisten Menschen werden Helmut Schmidt vor allem wegen seiner großen Gabe der klaren Worte in Erinnerung behalten haben, vielleicht jedoch auch aufgrund der fachlichen Kompetenz und einer immer mit hohem Verantwortungsbewusstsein verknüpften Entscheidungsfähigkeit. Die wichtigsten Instrumente für die Bearbeitung von Fragen in Bezug auf die nachhaltige Sicherung von Demokratie und Sozialstaat oder auf die Bewahrung des innereuropäischen Friedens waren für den „preußischen Hanseaten“ stets die Kraft der Argumente und die vernunftgeleitete Debatte. Wie Helmut Schmidt zu dem wurde, was er war, erfahren Besucher in der Ausstellung anhand von sieben Bildkapiteln, die sich seiner Kindheit und Jugend im Hamburg der 20er- und 30er-Jahre, seiner Zeit als Wehrmachtssoldat, als Politiker und Bundeskanzler sowie seinem Leben „außer Dienst“ widmen. Zu sehen sind einmalige Schwarz-weiß- und Farbfotografien von Helmut Schmidt neben Hannelore „Loki“ Glaser (seiner späteren Ehefrau) beim Kindergeburtstag, beim Abseilen von einem Helikopter der Bundeswehr während eines Marinemanövers oder beim Blumengießen im Hamburger Zuhause.

Die Ausstellung „Helmut Schmidt: 100 Jahre in 100 Bildern“ ist vom 3. Oktober 2021 bis zum 23. Januar 2022 täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro (Schülern, Familien und Gruppen ermäßigt). Führungen mit dem Kurator der Ausstellung, Magnus Koch, finden am 20. Oktober 2021 sowie am 12. Januar 2021, jeweils um 18 Uhr, statt.

Weitere Informationen: www.guestrow.de, www.helmut-schmidt.de